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Ratgeber über Pools, Filteranlagen und zur Poolpflege

Fehler bei einem Pool vermeiden: Das Becken durch die Saison bringen

Nicht immer gelingt es, das Becken durch die Saison zu bringen, ohne dass es zu Problemen kommt. Das können Wasseraustritte durch Lecks oder auch ein Algenbefall sein. In meinen Anfangsjahren ist mir der Pool jedes Jahr einmal gekippt (also die Algenbildung war so massiv, dass ich das Wasser tauschen musste). Schuld wir ich selber – hätte ich mich einfach vorher besser informiert, warum das vorkommen kann. Nun, auf dieser Seite habe ich daher klassische Fehler bei einem Pool, die oft passieren, zusammengefasst und zeige, wie Sie Abhilfe schaffen können.

Fehler 1: Den Pool nicht gerade aufbauen

Ein sehr großer Fehler, der passieren kann, ist die nicht ebene Aufstellung des Beckens. Damit meine ich, dass der Untergrund nicht gerade gemacht wird, sondern, dass ein Niveauunterschied zwischen der einen und der anderen Seite besteht. Gerade bei einem Quick Up Pool kann das dazu führen, dass dieser einen Bauch macht und dieser durch den Wasserdruck immer größer wird. Wasser schwappt aus dem Pool und im schlimmsten Fall kann dieser auch umkippen.

Ein Stahlrahmenbecken verzeiht zwar wenige Zentimeter (weil sie einfach unter die Steher auf der einen Seite ein Unterlagsplättchen schieben können) aber übertreiben darf man es auch hier mit dem Gefälle nicht. Schließlich leidet hier auch die Poolfolie, weil sie auf einer Seite um ein paar Zentimeter hochgezogen wird.

Abhilfe: Stellen Sie Ihren Pool auf ein wirklich ebenes Stück Garten/Wiese oder richten Sie den Untergrund (Sandaufschüttung) so her, dass dieser bei der Aufstellung eben ist. Leichter werden Sie sich vermutlich damit tun, wenn Sie zu hohe Stellen etwas abgraben. Das gerade Aufstellen des Pools ist die Basis für alles Weitere. Hier erfahren Sie mehr zu diesem Thema: Wie Sie den Pool Untergrund vorbereiten.

Intex Premium Pool Steher

Ein gerade aufgestellter Pool spart viel Ärger. Bei Stahlrahmenpools sind Unterlagsplättchen eine effiziente Sache. Diesen Pool Fehler zu vermeiden ist meiner Ansicht nach einer der wichtigsten Tipps, die ich Ihnen geben kann.

Fehler 2: Die falsche Filteranlage

Auch darüber kann ich ein Lied singen oder besser gesagt, ein ganzes Buch schreiben. Zu Beginn verwendete ich einen Kartuschenfilter, der bei meinem Intex Pool Set integriert war. Ich hatte damals auch noch keine Abdeckfolie für das Becken. Beides Zutaten für einen extrem giftigen Cocktail. In den ersten beiden Jahren ist mir das Becken mehrmals gekippt, weil die Filterleistung einfach nicht adäquat war.

Im Prinzip sollte der Filter pro Stunde etwa 4 m³ des Beckeninhalts umwälzen und dabei eine gute Filterung ermöglich. Sandfilteranlagen (bei denen Sand das Filtermedium ist), haben hier aus meiner Sicht große Vorteile. Wenn Sie also eine gewisse Poolgröße haben (ich habe rund 15 m³ daheim), sollten Sie sich im klaren darüber sein, dass nicht jeder Filter das packt.

Abhilfe: Besorgen Sie sich eine für Ihr Becken angepasste Sandfilteranlage. Diese ist zwar für sich genommen noch kein Allheilmittel aber bedenken Sie, dass die Filteranlage ein Schlüssel zu einem einwandfreien Becken ist, das auch über einen ganzen Sommer halten soll.

Sand im Sandfilter

Die Sandfilteranlage ist bei mir zu Hause ein Garant dafür, dass die Wasserqualität immer gut und der Pool sauber ist. Natürlich ist dazu auch eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Anlage erforderlich. Halten Sie die Leistung von ca. 4 m³ pro Stunde immer im Hinterkopf.

Fehler 3: Den PH Wert unterschätzen

Wichtigster Faktor in Bezug auf die Ausgeglichenheit des Beckenwassers ist der PH Wert. Ein Wert von 7 bedeutet eine neutrale Ausrichtung, alles darunter ist sauer, alles darüber basisch. Der PH Wert ist deshalb von Bedeutung, weil ohne einen korrekten Wert auch andere Pflegemittel (wie das Chlor) ihre Arbeit nicht bzw. nicht gut verrichten können.

Eine säuerliche Ausrichtung des Beckens klingt verlockend – ist aber ebenso nicht zu empfehlen, wie ein stark basischer PH Wert. Saures Wasser kann nämlich für das Becken und die Pooltechnik (Heizung, Poolreiniger, Dosierschwimmer, Leiter, etc.) schlecht sein und auch Metalle angreifen.

Abhilfe: Messen Sie den PH Wert in Ihrem Becken regelmäßig und halten Sie diesen in einem Bereich von etwa 7,2- bis 7,4. Auch 7,6 ist noch akzeptabel. Alles darüber oder darunter sollte mit entsprechenden PH-Plus oder PH-Minus Zusätzen wieder in Balance gebracht werden. Diese Zusätze gibt es als Granulat oder Pulver sowie Tabletten. Hier erfahren Sie mehr dazu: Wie muss der PH wert im Pool sein?

PH Wert im Pool messen

Halten Sie den PH Wert in Ihrem Pool immer im Blick: Regelmäßiges Messen und Nachjustieren dazu erforderlich.

Fehler 4: Keine adäquate Badekleidung tragen

Etwas weniger beachtet aber dennoch häufig ein Fehler beim Umgang mit dem Pool ist die falsche Bekleidung. Durch diese kommen vermehrt Schmutz und Fasern in das Becken, was sich negativ auf die Reinigungsleistung aber auch auf die Filtergeräte auswirken kann.

Mit einem Leibchen oder umfunktionierten kurzen Hosen als Badehose den Pool zu betreten ist aus meiner Sicht daher nicht unbedingt eine gute Idee. Zudem werden die Chemikalien im Pool auch dazu führen, dass sich diese Bekleidung verfärbt (Chlor bleicht!).

Abhilfe: Gehen Sie mit adäquater Badekleidung in Ihren Pool. Zum Schwimmen sind eben Badeanzüge, Bikinis, Badehosen oder auch Neoprenanzüge geeignet. Alles andere sollte nicht in das Becken.

Fehler 5: Den Pool kaum oder nie putzen

Einer der größten Fehler, die Sie bei einem Pool machen können ist dessen Reinigung zu vernachlässigen. Dazu zählt aber nicht nur das Bereitstellen der Sandfilteranlage. Es ist genauso wichtig, dass das Wasser regelmäßig von groben Schmutzteilen (Laub, Insekten, Blüten, Fallobst, etc.) befreit wird. Ebenfalls ist zum Boden gesunkenes Laub oft ein Problem und störend beim Baden.

Eine weitere Schmutzstelle ist der Bereich knapp oberhalb der Wasserlinie. Hier sammelt sich immer wieder Schmutz an und die Poolfolie ist hier immer auch etwas glitschig. Außerdem ist das regelmäßige Tauschen des Vorfilters der Sandfilteranlage und des Skimmers eine wesentliche Hygienemaßnahme.

Abhilfe: Kontrollieren Sie das Becken regelmäßig auf seine Verunreinigungen. Waschen Sie den Bereich knapp oberhalb der Wasserlinie ab und fischen Sie Laub und andere Teile immer wieder aus dem Pool. Dazu eignen sich Zubehörteile, wie zum Beispiel ein Kescher oder auch ein Poolroboter sehr gut.

 

Poolroboter

Poolroboter und Kescher: Zwei klassische Poolreinigungs-Utensilien, die viele Poolbesitzer nutzen. Der Kescher sollte an und für sich ein Standardzubehör sein, um das Becken vor Verunreinigungen zu schützen.

Fehler 6: Keine Poolabdeckung verwenden

Auch hier bin ich zu Beginn in die Falle getappt: Ich dachte mir, dass eine Poolabdeckung wohl nicht erforderlich sei. Doch weit gefehlt. Speziell zum Schutz gegen Algen und große Verunreinigungen ist eine Abdeckung wie geschaffen. Algen brauchen Sonnenlicht, um sich zu vermehren. Wenn Sie Ihren Pool zudecken, kommt das Licht nicht direkt auf das Wasser und das Algenwachstum wird so stark gebremst.

Das ist speziell dann wirklich wichtig, wenn Sie beispielsweise gerade zur Hochsaison im Juli oder August in Urlaub fahren. Dann sollte der Pool in jedem Fall mit einer Abdeckung versehen werden. Außerdem wird der Schmutzeintrag extrem minimiert. Mein Pool ist daheim von hohen Bäumen umsäumt, die bei einem echt heftigen Sommergewitter schon einmal kräftig Laub und Blüten abwerfen.

Abhilfe: Schaffen Sie sich eine Abdeckung für Ihren Pool an. Diese kostet nicht sehr viel, hat aber einen extrem hohen Nutzen. Manche Sets haben neben dem Aufstellbecken auch so eine Folie mit inkludiert. Machen Sie nicht denselben Fehler, wie ich – legen Sie sich gleich eine zu.

Fehler 7: Die Poolpumpe zu kurz einschalten

Neben dem richtigen Filter (siehe Fehler 2 weiter oben) ist es auch wichtig, dass Ihre Poolpumpe ausreichend Zeit hat, das Wasser umzuwälzen und dabei zu filtern. Eine Zeit von wenigen Stunden pro Tag ist hier meiner Erfahrung nach (vor allem in der Hauptsaison) viel zu wenig.

Meine Sandfilteranlage läuft so etwa 10- bis 12 Stunden, also defacto von 8 Uhr bis etwa 20 Uhr. Pause macht sie nur dann, wenn jemand schwimmen geht. Danach wird sie gleich wieder in Betrieb genommen. Das Wasser wird so etwa 3 mal pro Tag komplett umgewälzt, was bei hoher Hitze auch erforderlich ist.

In Ausnahmefällen läuft die Anlage sogar noch länger, wenn zum Beispiel ein Algenbefall erkennbar ist und ich nach einer Stoßchlorung das Becken wieder komplett von den Algen befreien möchte.

Abhilfe: Lassen Sie den Poolfilter ausreichend lange laufen. Je nach Leistung der Anlage reichen manchmal 8 Stunden pro Tag, manchmal sollten es 12 Stunden sein. Merken Sie sich, dass eine Umwälzung von etwa 3- bis 4 mal ein guter Wert ist, der auch eingehalten werden sollte. Hier erfahren Sie auch mehr über die Leistung von Sandfiltern.

Sandfilteranlage

Die Sandfilteranlage sollte eine ansprechende Umwälzleistung haben und vor allem ausreichend lange laufen, damit sie Ihre Aufgaben (das Filtern) gut erfüllen kann.

Fehler 8: Die Wasserwerte nicht im Blick haben

Ein Fehler, der ebenfalls leicht zu vermeiden ist, ist, die Wasserwerte immer im Blick zu haben. Dazu zählen vor allem der PH-Wert und der Wert des Chlors im Wasser. Die meiner Erfahrung nach empfohlenen Werte im Regelbetrieb liegen bei:

  • PH Wert: 7,2 bis 7,4 (max. 7,6!)
  • Chlorgehalt: 0,3 bis 0,6 mg/l (bei hohen Temperaturen bis zu 1,2 mg/l)
  • Gesamtalkalität: 100 bis 160 mg/l
  • Kalziumhärte: 200 bis 300 mg/l
  • Cyanursäure: < 40 mg/l

Mit normalen Messmethoden werden Sie wahrscheinlich nicht immer alle Werte messen bzw. messen können. Ich messe zu Hause eigentlich auch immer nur die oberen drei Werte, also PH-Wert, Chlorgehalt und die Gesamtalkalität.

Abhilfe: Testen Sie regelmäßig das Poolwasser. Ich mache das alle 2- bis 3 Tage und reagiere entsprechend bei zu hohem PH Wert (mit PH Senkern) und Chlorgranulat (bei zu wenig Chlor). Seit ich allerdings Multi-Langzeittabletten verwende, hat es kaum noch ein Problem mit den Werten gegeben. Und, dass der PH Wert bei mir zu niedrig wäre, habe ich auch noch nicht erlebt.

Teststreifen für Pool

Ein regelmäßiger Test des Poolwassers gehört genau so dazu, wie die regelmäßige Pflege und Reinigung. Vergessen Sie das nicht.

Fehler 9: Poolroboter bei Algen einsetzen

Ein Algenbefall ist immer etwas lästig und ungut. Schließlich kann das bei falscher Handhabung und unkontrollierter Algenvermehrung dazu führen, dass der Pool kippt und ein Wassertausch unumgänglich ist. Dieser Fehler hier wird auch nicht alles Poolnutzer betreffen, da nicht jeder einen Poolroboter zu Hause hat.

Wenn Sie aber einen daheim haben, sollten Sie ihn gerade während dem Algenbefall nicht einsetzen. Der Roboter tötet die Algen weder ab noch löst er das Problem der Vermehrung. Vielmehr trägt er zu ihrer schnelleren Verbreitung im Becken bei. Manche Arbeiten und Pflegemaßnahmen brauchen eben eine andere Herangehensweise.

Abhilfe: Setzen Sie den Roboter nicht ein, wenn Sie einen Algenbefall detektieren. Eine wirksamere Methode zum Vermeiden der Algenvermehrung ist das Vornehmen einer Stoßchlorung, das Abdecken des Beckens und das Dauerfiltern für ein- bis zwei Tage. Somit bekomme ich zu Hause meine Algenattacken immer in den Griff.

Algen im Wasser

Bei einem Algenbefall ist der Einsatz eines Poolroboters keine gute Idee. Das verteilt die Algen im gesamten Pool, trägt aber nichts zu ihrem Entfernen bei.

Fehler 10: Zu häufiges Rückspülen des Sandfilters

Auch dieser Fehler kann häufig vorkommen: Das Rückspülen des Sandfilters ist erforderlich, um das Filtermedium Sand von Schmutz zu befreien, der sich dort ansammelt. Allerdings ist eine kleine Schmutzschicht im Sandfilter auch nützlich, um bereits vor dem Sand einiges aus dem Becken zu filtern.

Daher ist ein zu häufiges Rückspülen sogar nicht die beste Idee. Ich selbst spüle die Sandfilteranlage eigentlich nicht so häufig. Alle zwei Wochen oder wenn ich einen Algenbefall beseitige – dann läuft sie nämlich auch schon mal 48 Stunden fast durch und muss regelmäßig rückgespült werden.

Abhilfe: Lassen Sie das zu häufige Rückspülen des Sandfilters bleiben. Je nach Bedarf sind 10- bis 14 Tage aus meiner Sicht ein guter Rythmus. Wenn es natürlich besondere Bedingungen gibt (Algenbefall), ist auch ein oftmaliges Spülen des Sandes gerechtfertigt. Ich habe damit jedenfalls in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht. Nach einer Rückspülung sollte der Druck des Filters übrigens bei rund 0,7- bis 1,0 Bar liegen.

Häufige Pool Fehler: Fazit und Zusammenfassung

Die hier aufgelisteten Fehler sind sicherlich nur ein Auszug aus vielen Fehlern, die man bei einem Pool machen kann. Ich habe hier die zehn genommen, die meiner Ansicht nach sehr wichtig sind (also, sie nicht zu begehen) und die mir daheim schon sehr viele Kopfzerbrechen bereitet haben. Hier habe ich alle noch einmal zusammengefasst:

  • Den Pool nicht gerade aufbauen
  • Die falsche Filteranlage einsetzen
  • Den PH Wert unterschätzen
  • Keine adäquate Badekleidung tragen
  • Den Pool kaum oder nie putzen
  • Keine Poolabdeckung verwenden
  • Die Poolpumpe zu kurz einschalten
  • Die Wasserwerte nicht im Blick haben
  • Poolroboter bei Algen einsetzen
  • Zu häufiges Rückspülen des Sandfilters

Ich vermeide diese Fehler allesamt und komme damit wirklich schon seit mehreren Jahren problemlos durch jeden Sommer.