Wie Sie den Pool Untergrund vorbereiten: Damit das Becken optimal steht
Der Pool Untergrund sollte stabil und gerade sein. Ist er das nicht, müssen Sie gegebenenfalls den gesamten Pool entleeren und neu ausrichten oder laufen Gefahr, dass der Pool kippt. Das wiederum kann Ihren Garten oder Ihr Haus durch enormen Wasseraustritt nachhaltig verwüsten bzw. gefährden. Erfahren Sie daher in diesem Beitrag, wie Sie den Untergrund für Ihren Pool zum Aufstellen optimal vorbereiten.
Aufstellfläche des Pools markieren
Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, ist jene, ob die Fläche, die Sie für den Pool auserkoren haben bereits gerade ist oder einer Begradigung bedarf. Dazu müssen Sie den Platz für Ihren Pool erst einmal ausstecken bzw. markieren.
Bei einem runden Pool stecken Sie dazu am besten ein Rohr in die Erde und binden eine Schnur daran, deren Länge dem Radius des Schwimmbeckendurchmessers entspricht (also bei 4,50 m Schwimmbaddurchmesser sind das 2,25 m Schnurlänge). Bei dieser Arbeit geht es nicht um jeden Millimeter aber zu ungenau sollten Sie auch nicht agieren. Haben Sie die Schnur in der Mitte befestigt können Sie mit dieser im gespannten Zustand eine Runde drehen und dabei etwa jeden Meter eine Markierung (mittelgroße Steine eignen sich dafür) vornehmen.
Bei einem eckigen Pool haben Sie es leichter. Hier können Sie bequem messen und die Länge bzw. Breite des Pools (also zum Beispiel 3,50 x 2,50 m) auf den Boden übertragen.
Haben Sie das erledigt und die Aufstellfläche markiert, wissen Sie nun, wo Ihr Pool zukünftig stehen soll. Hier übrigens mehr darüber, ob und wie Sie einen Pool auf einer Terrasse aufstellen können.
Pool Untergrund begradigen
Nach der Markierung sollten Sie nun feststellen, wie gerade oder ungerade die Aufstellfläche ist. Nehmen Sie dazu eine lange Messlatte mit Libelle und sollten Sie keine besitzen, eine einfache Wasserwaage, die Sie auf einem langen und geraden Brett oder Pfosten fixieren.
Bei einer Wiese sollten Sie schauen, dass diese kurz gemäht ist, wenn Sie messen. Legen Sie nun die Messlatte oder die am Brett fixierte Wasserwaage auf den Boden und messen das Gefälle in einer Richtung. Dann messen Sie noch einmal im rechten Winkel dazu. Bei runden Pools empfehle ich diese beiden Messungen durch den Mittelpunkt zu führen. Gegebenenfalls nehmen Sie nun einige Zwischenmessungen vor.
Wenn Sie nun festgestellt haben, dass Ihre Wiese total eben ist, gratuliere ich Ihnen an dieser Stelle. Sie müssen keine weiteren Maßnahmen betreffend des Pool Untergrundes setzen und können mit dem Aufbau (also Sand schütten bzw. Bodenschutzfolie* aufbringen – siehe weiter unten) beginnen. Haben Sie jedoch eine Schräglage festgestellt, kommt es meiner Ansicht nach darauf an, wie hoch diese ist:
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Den Pool Untergrund ebnen
Meiner Erfahrung nach sollten Sie alles einebnen, was mehr als 3 cm Höhenunterschied ausmacht, wobei es auch ein wenig darauf ankommt, welchen Pool Sie haben. Ein Stahlrahmenpool verzeiht Schieflagen eher, weil Sie gegebenenfalls die Steher auf einer Seite etwas erhöhen können. Mehr als 3 cm auf eine Länge von 5 m sollten es aber auch nicht sein.
Bei einem Pool mit aufblasbarem Ring (Quick Up Pool), ist aber jede noch so kleine Unebenheit gefährlich. So ein Pool kann im schlimmsten Fall umkippen, wenn zu viel Wasser gegen eine Seite drückt. Mir daheim ist das fast einmal passiert, daher habe ich zu einem Stahlrahmenpool gewechselt.
Nun haben Sie meines Erachtens zwei Möglichkeiten den Pool Untergrund zu ebnen, wobei eine meiner Meinung nach besser ist, als die andere:
Den Pool Untergrund mit Sand aufschütten
Diese Möglichkeit ist für mich nur die Zweitbeste und kommt dann in Frage, wenn die Höhenunterschiede gering sind. Erstens ist es schwierig und mühsam um den Pool eine Vorrichtung zu bauen, damit der aufgeschüttete Sand nicht langsam weg läuft und zweitens sinkt aufgeschütteter Sand ohnehin wieder zusammen. Sie erhalten also nur sehr kurzfristig einen ebenen Poolgrund und stehen spätestens nach ein paar Wochen wieder dort, wo Sie am Anfang standen.
Ganz ohne Sand wird es aber generell nicht gehen. Etwa 1 – 2 cm Sand sollten Sie ohnehin Schütten, damit der Poolfolie nichts passiert. Wenn Sie aber auf eine um 3 cm schräge Fläche 2 cm Sand schütten, benötigen Sie an der niedrigsten Stelle 5 cm Sand, was meiner Meinung nach schon zu viel ist, daher ziehen Sie die folgende Methode in Erwägung:
Den Untergrund unter dem Pool abtragen
Weitaus sicherer und Nerven schonender ist es, den Höhenunterschied durch eine Abtragung des Pool Untergrundes zu ebnen. Ich spreche hier aus Erfahrung, da ich vor zwei Jahren mit Sand aufgeschüttet habe und der Pool trotzdem nach einigen Tagen schräg gestanden ist und ich im Jahr darauf abgegraben habe. Es war besser so!
Nehmen Sie also wohl oder über einen Spaten in die Hand und begradigen Sie so die Aufstellfläche Ihres Pools so gut es geht. Kleine Unebenheiten bis zu zwei Zentimetern können Sie locker mit Sand und Zusatzfolie ausgleichen. Glauben Sie mir, der Arbeitsaufwand steht in keinem Verhältnis zu der jederzeitigen Sorge, dass der Pool kippen könnte.
Was sind die nächsten Schritte?
Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie einen ebenen Pool Untergrund haben, empfehle ich ein Vlies gegen Unkraut* aufzulegen, das zwei Effekte hat: Erstens kommt kein Unkraut durch und zweitens schützt dieses Vlies Ihre Poolfolie zusätzlich.
Nun würde ich einen geeigneten Sand (Quarzsand mit kleiner Körnung) in einer wirklich dünnen Schicht von max. 1 bis 2 cm auftragen. Dieser dient nur dazu, dass sich übersehen Steine und dergleichen nicht durch die Poolfolie bohren können, Sie im Pool sicher und bequem stehen und allfällige kleine Unebenheiten ausgeglichen werden. Haben Sie den Sand aufgebracht benässen Sie diesen und ziehen Sie ihn mit der Richtlatte oder einem geraden Brett eben ab.
Wenn Sie beispielsweise wissen möchten, wie viel Sand Sie für ein Pool mit 4,50 m Durchmesser und einer Schütthöhe von 1 cm benötigen, rechnen Sie wie folgt:
- Radius = 4,50 m / 2 = 2,25 m
- Fläche = 2,25 m x 2,25 m x 3,14 (pi) = 15,90 m²
- Volumen = 15,90 m² x 0,01 m = 0,16 m³
Sie benötigen also etwa 0,16 m³ Sand um diese Fläche mit 1 cm Sand anzuschütten.
Darüber legen Sie am besten noch eine weitere spezielle Unterlagsfolie für Aufstellpools, die in Poolsets meistens enthalten ist.
So nun sind Sie meiner Meinung nach fertig und können mit dem Aufbau des Pools starten.
Welche Werkzeuge benötigen Sie, um den Pool Untergrund zu begradigen?
Aus dem Text geht es zwar hervor, aber kurz zusammen gefasst habe ich noch einmal aufgelistet, welche Werkzeuge Sie brauchen, um Ihren Pool zu begradigen:
- Für das Messen der Aufstellfläche und der Höhendifferenzen eine Wasserwaage bzw. Richtlatte*.
- Für das Abtragen des Pools einen handelsüblichen Spaten*.
- Zum Beseitigen von Unebenheiten etwas Quarz- und Fugensand*.
- Ein Schutzvlies* gegen das Unkraut.
- Als Schutz eine zusätzliche Unterlagsfolie*.
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Zusammenfassung und Fazit zur Pool Untergrund Vorbereitung
Ich möchte keine Panik verbreiten, spreche aber aus Erfahrung, wenn ich Ihnen ans Herz lege, die Sache mit dem Pool Untergrund ernst zu nehmen. Sie denken, dass 5 cm Höhenunterschied auf eine Länge von 5 m nicht viel sind? Es sind dies immerhin 1% Gefälle und das ist eine ganze Menge.
Mein Aufblasbarer Pool wäre fast gekippt, ehe mich entschlossen habe, das ganze Wasser auszulassen und die Fläche zu begradigen. Stellen Sie Ihren Pool jedes Jahr an der selben Stelle auf, haben Sie einmal etwas Arbeit und die Folgejahre können Sie sich zurück lehnen und gegebenenfalls Sand nachschütten oder die Unterlagsfolien wechseln.
Ich habe Ihnen hier noch einmal die Arbeitsschritte übersichtlich zusammen gefasst:
- 1. Schritt: Legen Sie die Aufstellfläche fest und markieren Sie diese.
- 2. Schritt: Messen Sie die Höhenunterschiede.
- 3. Schritt: Haben Sie Höhendifferenzen festgestellt, graben Sie die höheren Seiten mit einem Spaten ab.
- 4. Schritt: Legen Sie ein Bodenschutzvlies aus, um Unkautbewuchs vorzusorgen
- 5. Schritt: Schütten Sie nun max 1 – 2 cm feinen Sand an und ziehen diesen nass ab
- 6. Schritt: Legen Sie eine Bodenschutzfolie auf
- 7. Schritt: Bauen Sie den Pool laut Herstellerangaben auf. Handelt es sich um einen Stahlrahmenpool, vergessen Sie nicht, etwas flächiges (wie Holzbretter) unter die Steher zu legen, damit diese nicht so leicht einsinken können.
Ein Schutzvlies gegen Unkraut können Sie zum Beispiel hier im Detail ansehen:
- hohe UV-Stabilisierung
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